Big-Tech und Staat – Misogynie trifft Willfährigkeit

Sherriff mit Handschellen, © Frank-Thorsten Moll, 2022

Facebook muss auf Anfrage der US-Behörden Daten herausgeben, wenn Verfahren gegen Nutzer:innen anhängig sind. Soweit so ungewöhnlich. Macht ja irgendwie Sinn, könnte man meinen. Doch was ist, wenn ein US-Staat, nehmen wir mal Texas, ein so restriktives Abtreibungsgesetz hat, dass Abtreibungen selbst im Fall einer Vergewaltigung illegal sind? Zur Anzeige gebrachte Abtreibungen könnten untersucht werden und die Polizei könnte Facebook bitten, ihnen Einblicke in private Chatverläufe zu gewähren. Gibts nicht? Gibts leider doch. Wie der Spiegel berichtete, ist einer jungen Frau in Nebraska genau das passiert.

Dass die Agenda der Republikaner frauenfeindlich ist und dass Big Tech ebenfalls ein nicht zu leugnendes strukturelles Problem hat, wurde vielfach berichtet. Was passiert, wenn beide Systeme zusammenarbeiten, sieht man an solchen Fällen.

Was kann man tun, um seine Privatsphäre so gut es geht zu schützen? Ein Anfang wäre getan, wenn man privateste Nachrichten nur auf geschützten und verschlüsselten Messengern wie Signal oder Element (formals Riot) austauscht und aufpasst, was man auf Facebook teilt. Die Ausrede, die Alternativen zu Facebook-Messenger und WhatsApp seien nicht praktisch oder man brauche IT-Kenntnisse, um sie zu installieren, gelten mittlerweile nicht mehr.

Frank-Thorsten Moll, 2024

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